Wo bleibt das FREI im Freitagsgefühl?

Freitagsgefühl erarbeiten
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Wo bleibt da das Freitagsgefühl?


Der Cursor blinkt mich an. Schwarz auf weißem Grund. 

Wo sind sie nur, die Ideen für einen gehaltvollen, pfiffigen Blogartikel? Fein säuberlich sind sie notiert, in einem hübschen, überteuerten Moleskine-Journal. Teils gelistet, teils als Mindmap. Im Inspirationsordner auf dem Desktop warten dutzende Fotos und Bildstrecken auf ihren Einsatz. Textfragmente schwirren überall umher. 

Und doch sitze ich nun hier, an einem Freitagabend, völlig übermüdet und habe zum ersten Mal seit anderthalb Jahren keinen Entwurf, keinen Plan und kein Ass in der Hinterhand. Dafür umhüllt die gefühlte Watte im Schädel meine Synapsen, die Erschöpfung lullt die Muskeln ein und die Augen können nur mühsam die verschwimmenden Zeilen entziffern.

Alles in mir schreit nur noch nach Serienmarathon und Sofa, nur um in Minutenschnelle wegzudämmern. Okay, ein kleiner Teil schreit auch laut „Kartoffel!“. Denn in der Nachbarstadt beginnt heute das Highlight des Jahres mit großem Tamtam, Illusionskünstler und Dorfdissen-Feeling: Die Rede ist vom Kartoffelfest in Naunhof. Ich liebe Kartoffeln, Dorffeste, Märkte mit regionalen Produkten und Kinderkarussell.

Feste feiern, wie sie fallen

Mein Freitagsgefühl heute Abend
Das gönn‘ ich mir: Mein persönliches Freitagsgefühl für heute! Absolut ungestellt, sondern ein echter Schnappschuss.

Das Leben in der Großstadt stumpft ab. Wo ein kultureller Höhepunkt den nächsten jagt, wird man irgendwann zu bequem und bewegt sich doch nur zum Späti um die Ecke. Auf dem Dorf hingegen freut man sich über jede Veranstaltung, sei es von der Feuerwehr, dem Oldtimer-Verein oder zum Erntedank. Denn in jedem dieser Events steckt das Herzblut von engagierten Menschen. Solche Veranstaltungen schenken einem das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Man kennt sich, man grüßt sich, man trinkt einen zusammen, man lacht gemeinsam und ist nicht nur ein Gesicht unter Tausenden. Und mal ehrlich, wo in der Stadt treffen denn noch Kasperle-Theater, Luftgewehrpreisschießen und der Wettbewerb um die dickste Kartoffel zusammen? In der Stadt wird alles getrennt: Die Familienfeiern, die Kleinmessen, die Themenabende. Freiwillig auferlegte Segregation und Schubladendenken vom Feinsten! Auf dem Dorf freut man sich über jede Gelegenheit zum gemeinsamen Stelldichein, und die sind vielfältiger und zahlreicher als der überhebliche Großstädter annehmen würde.

Nun gut, aber bevor ich mich in diesen Genuss des kleinstädtischen Festlebens stürze, muss ja noch ein Blogbeitrag her. Es ist manchmal doch paranoid: Um anderen eine Dosis an Freitagsgefühl zu vermitteln, muss die Freitagsgefühl Redaktion selbst auf ihr Freitagsgefühl verzichten.

Doch hey, wie kann ich euch etwas weitergeben, wenn ich es selbst nicht vorlebe?

Den Käfig, den wir selbst bauten…

Freitagsgefühl: Wie frei fühlst du dich?
Freitagsgefühl: Wie frei fühlst du dich?

Also werde ich genau das tun. Statt hochaufgelöster Bilder, aufwendiger Suchmaschinenoptimierung (SEO), langer Recherche, zeitintensiven Interviews und ausgefeilten Texten gönne ich mir jetzt fettigen Ofenkäse und leckere Schweizer Schokolade, werfe mich in mein Lieblingskleidchen, spiele unbeschwert mit meinem Hund und wandle mit meinem Freund romantisch über das Kartoffelfest.

Manchmal setzen wir uns selbst in einen Käfig. Ein Käfig selbst auferlegter Pflichten und Zielvorgaben. Wir erwarten von uns selbst am meisten, gängeln uns mit Perfektion und verpassen so wundervolle Zufallsmomente, die in der Summe das Leben ausmachen. Denn am Ende zählen keine perfekt inszenierten Fotos auf Instagram, keine Like-Steigerungen und Reichweiten auf Facebook, keine vollständig abhgehakten To-Do-Listen auf dem Schreibtisch im Büro. Das alles ist so relativ, wird nie wirklich zufrieden stellen, sondern immer nur ein „mehr, höher, weiter“ einfordern. Wir haben uns so manche Gitterstäbe eigenhändig geschmiedet. Höchste Zeit, sie mal aufzubiegen und auszubrechen. Denn auf der anderen Seite sieht es ja eh immer viel schöner aus. Also hopp, es ist genau JETZT an der Zeit, sie zu erkunden!

Sterne gucken am Berg – Das Bergfilm-Festival ruft!

c) Ralf Görner: 53-Breitengrad für Bergfilmnacht

Im Freitagsgefühl steckt für mich das Freiheitsgefühl. Nicht diese vielbeschriebene Suche nach dem großen Glück, wo man alles hinschmeißt und die Welt bereist. Nein, die Kostbarkeit besteht gerade darin, dass es die mühsam erkämpften oder manchmal auch ganz zufällig geschenkten Momente sind, in denen man einfach mit sich zufrieden ist, strahlt wie ein Honigkuchenpferd und sich wie Pippi Langstrumpf fühlt. Trotz all des Sorgenrucksacks auf den Schultern.

Da ultimative Freiheitsgefühl findet die Freitagsgefühl Redaktion – oh welche Überraschung – am Meer. Aber sie kennt viele, viele Bergbegeisterte, die Glückseligkeit spüren, sobald sie von einem Berggipfel hinuntersehen oder wie eine Bergziege an nackigen Felswänden umherkraxeln dürfen. Der eine sucht das Adrenalin beim Surfen und der andere eben beim Klettern. Und genau für all diese Leser unter euch (und auch für alle Outdoor-Fans und Filmfreaks) habe ich nun ein richtig tolles Highlight im Blog-Gepäck:

Bergfeeling und Lagerfeuerromantik

Die perfekte Mischung aus Action und Lagerfeuerromantik gibt es nämlich diese Wochenende! Und zwar beim Bergfilm-Festival am Gaudlitzberg. Am wo? Genau hier fängt es bereits an: Dieses Festival unterscheidet sich von den anderen und das merkt man schon am kostenlosen Parkplatz mitten im Nirgendwo. Konkret befindet sich dieses Nirgendwo zwischen Röcknitz und Thammenhain in der Gemeinde Thallwitz im Nordosten von Leipzig. Stilecht denn auch bringt ein Traktorshuttle die Besucher direkt in einen Steinbruch. Zelten ist erlaubt, erwünscht und for free.

Film-Open-Air, Kletterolympiade und Lagerfeuer: Das Bergfilm-Festival geht in die 19. Runde. Dieses Wochenende (25.-27. August) veranstaltet der Deutsche Alpenverein Sektion Leipzig mit Unterstützung des Geoparks das Bergfilm-Festival direkt in einem Porphyr-Steinbruch.

Die Kulisse ist atemberaubend, auch für Nichtalpinisten. Das Programm klingt nicht minder verlockend: von diversen Kletterspielchen über Märchenstunden hin zu Live-Musik ist alles dabei. Herzstück des Festivals ist jedoch der große Showdown am Samstagabend: Fünf ausgezeichnete Outdoor-Wildnis-Filme flimmern im Wettbewerb über die Leinwand unter dem freien Sternenzelt.

Outdoor-Abenteuer für ein Wochenende

Den Auftakt bildet am Freitagabend ein Patagonia-Spezial und wartet mit einem besonderen Highlight auf: Die legendäre Caro North, Erstbegeherin des Cerro Torre, wird nicht nur ihre Erlebnisse in Bild und Ton schildern, sondern am Lagerfeuer diskutieren und am Samstag gemeinsam mit den Besuchern klettern.

Samstags findet der berüchtigte Gaudlitzberg-Bouldercoup statt. Zudem wird eine XXL-Alpin-Seilbahn freigegeben. Besonders die Wiederholungstäter (immerhin jährt sich das Festival nun zum 19. Mal) freuen sich jetzt schon auf die berühmt berüchtigte„Lustige Olympiade“ mit Strickleiter-Klettern, Wurfschleudern und Bierhumpen-Stemmen. Für Totalanfänger wie die Freitagsgefühl Redaktion gibt es gnädigerweise auch ein Alternativprogramm, das Schnupper-Klettern, Berg-Märchenstunde und Slackline-Training bietet.
Highlight des Abends sind wie gesagt fünf spannende Outdoor-Filme im Wettbewerb. Live-Musik und Lagerfeuer sorgen für den perfekten Ausklang.

Am Sonntag kommt auch die Landschaft mal zum Zuge. Wer möchte, schließt sich einer geführten Wanderung an, die auch für Nichtkletterer geeignet ist.

Tageskarten kosten 10/8,-€, Zweitageskarten 12/10,-€ und Kinderkarten sind für 6/5,-€ erhältlich.

Das komplette Programm plus Anfahrt findet ihr am Ende des Artikels.

Ruft der Berg?

Wenn alle so verrückt danach sind, möchte die Freitagsgefühl Redaktion sich gerne überzeugen lassen, die Höhenangst überwinden und eintauchen in diese völlig fremde Welt vollgestopft mit Exen und Magnesia. Wo ginge das besser als an solch einem lauschigen Plätzchen? Festivals an sich laden ja geradezu dazu ein, mal komplett abzuschalten und sich wieder frei und unbeschwert wie ein kleines Kind zu fühlen. Ob das mit solch einem ungewöhnlichen Festival auch gelingt? Begleitet mich und gemeinsam finden wir es heraus! 🙂

Am meisten freut sich die Freitagsgefühl Redaktion natürlich auf das gemütliche Stelldichein am Lagerfeuer, während Abenteurer von ihren Erlebnissen erzählen und die Ideen für einen Aussteigerroman nur so aufploppen werden. Auch das Bierhumpen-Stemmen verspricht, extrem lustig zu werden – zumindest als Zuschauer! 😉

Worauf hättet ihr denn am meisten Lust?

 

Zum Vergößern bitte auf das Bild klicken:

Programm des Bergfilm-Festivals
c) P.-H. Licht: Bergfilmnacht

 

Anfahrt zum Bergfilm-Festival
c) P.-H. Licht: Bergfilmnacht

Der Sommer deines Lebens…

… beginnt genau JETZT!

Summerfeeling at the sea

Mit deinen besten Freunden radelst du durch grüne Felder, vorbei an bunten Sommerwiesen. Ihr stoppt am Erdbeerfeld, stibitzt einige der süßen Früchtchen und weiter geht es Richtung See. Dort lässt du dich treiben auf der Luftmatratze, die Jungs werfen den Grill an und gemeinsam stoßt ihr an auf das schöne Leben – und auf die nicht enden wollenden Tage voller Verheißungen.

Diese Woche ist Sommersonnenwende. Das heißt, diese Tage sind die längsten im Jahr und die Nächte sind am kürzesten. Die Sonne verfeuert ihr Vitamin D und lässt die Endorphine in uns Glückssaltos vollführen. Frische Melonenstücke, ein kühles Glas und Sonnenschein auf der Nase: Wie einfach es plötzlich ist, glücklich zu sein!
Wenn, ja wenn da nicht diese lästige Arbeit wäre… Statt zum See schleppen wir uns ins Büro und brutzeln dort vor uns hin. Leider sind für die meisten von uns die Zeiten gefühlt endloser Sommerferien vorbei.
Und auch das Wochenende hält nicht mehr, was es mal versprach: Klausuren vorbereiten, Wäscheberge bewältigen, Einkäufe schleppen, Website überarbeiten… Für unbeschwerte Ausflüge ist man plötzlich zu müde. Oder es ist zu heiß, oder oder oder.

Huch, wie war das noch mal der Bikinifigur?

Sommerzeit: Zeit zum Relaxen!Schluss mit den Ausreden! Im Winter schieben wir dann wieder frustriert den Blues und nehmen uns fest vor, dass der nächste Sommer aber wirklich filmreif wird. Diesmal ganz bestimmt! Spätestens bei Raclette, Raketenfeuer und Sektgläserklirren in der Silvesternacht orakeln wir uns ein tolles neues Jahr mit einem bombastischen Sommer. Untermauert von vorbildlichen Vorsätzen.

Nun, diese Woche sind nicht nur die Tage am längsten, auch das Jahr ist zur Hälfte wieder vorbei. Eine gute Zeit also, um mal Bilanz zu ziehen. Was ist aus unseren Vorsätzen geworden? Was davon haben wir erreicht? Und was nicht?
Tauschst du gerade schuldbewusst das Schokoeis gegen Melone ein und das kühle Bierchen gegen selbstgemachten Eistee? Überlegst du heute, statt dem Serienmarathon nun vielleicht doch mal mit der ersten Trainingseinheit für deinen ersten Halbmarathon zu starten?
Halt, bevor du dich jetzt verrückt machst: Vielleicht sind manche der zu Jahresbeginn gesetzten Ziele gar nicht mehr so wichtig?

Sommerwind in den Segeln  

Sommer Wind in den SegelnWenn wir keine Ziele hätten, worauf könnten wir dann stolz sein? Ziele geben uns Orientierung im Leben, ohne die wir blind durch den Alltag torkeln würden.

„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ Seneca

Ziele geben uns die Chance, an uns zu wachsen und die schönen Dinge zu entdecken. Ziele zu haben ist wichtig, doch den Kurs nachzujustieren gehört dazu. Manchmal kommt der Wind aus anderer Richtung als erwartet und es wäre bloße Energieverschwendung, stur dagegen zu halten.

Wieso sich mit schlechtem Gewissen quälen, weil wir im Grunde lieber die Grillabende mit Freunden genießen als uns jeden Spaß für die perfekte Strandfigur zu verderben? Manchmal erfüllen wir unsere Ziele nicht, weil wir im Grunde bloß Illusionen, vergangenen Träumen oder Wünschen anderer hinterherrennen.
Manchmal haben wir vielleicht auch Angst davor, unsere Ziele umzusetzen, weil wir es uns nicht zutrauen. Dann schieben wir den Traum vom eigenen Buch, die Abschlussarbeit oder den Aufbau der eigenen Website vor uns her. Hier zumindest kann dir die Freitagsgefühl Redaktion ein Stückchen der Last abnehmen.
Denn die Freitagsgefühl Redaktion lektoriert deine Texte, unterstützt dich von Anfang bis Abgabe in deiner Abschlussarbeit, konzipiert deine Website und beflügelt sie mit frischem, seo-freundlichem Content.

Heute beginnt der Sommer deines Lebens!

Sommer, Nächte, Open-Air-KonzerteGut, die lästigen wortreichen Arbeiten kannst du an die Freitagsgefühl Redaktion abschieben, doch wie kommst du nun zum Sommer deines Lebens?

  1. „Der Sommer hat ja gerade erst angefangen…“ Diesen Satz streichst du aus deinem Repertoire.
  2. Schnapp dir deine Kollegen und verbringe die Mittagspause draußen.
  3. Zu müde für die Tour zum See? Dann spanne die Hängematte auf und relaxe.
  4. Zum Lesen kommst du nur im Urlaub? Lese mittags oder zum Feierabend ein paar Zeilen anstatt abends im Bett.
  5. Baue jeden Tag einige Minuten Freitagsgefühl in deinen Alltag ein. Sei es ein witziges Kakaomuster im Milchschaum, eine Folge deiner Lieblingsserie, ein Sonntagsei am Montag oder ein spontaner Ausflug aufs Erdbeerfeld.

Was sind deine Tipps für einen tollen Sommer?! 

Gute-Laune-Rezepte, Ausflugstipps, DIY-Ideen? Immer her damit!  😎

 

Byebye Großstadthektik

Byebye Großstadthektik

Die Baumkronen schaukeln im Wind, die Vögel zwitschern schrill und aus der Ferne weht Kinderlachen herüber. Nein, das ist kein kitschiger Romaneinstieg, sondern meine tägliche „Landleben“ Realität zum morgendlichen Weckerklingeln. Wobei noch nicht einmal der Wecker klingelt, weil mein Hund den Job übernimmt und mich mit Hundeseufzer und nasser Schnauze aus den Träumen holt. In bequemer Jogginghose spazieren wir durch den ehrwürdigen Torbogen über die baumgesäumte Allee zum Ententeich. Die Erpel haben es sich auf der Straße gemütlich gemacht. Nur gemächlich lassen sie sich ins Wasser rutschen. Die Oma vom liebevoll aufbereiteten Scheunenhaus grüßt freundlich herüber, das Futter für ihre Hühner in der Hand.

Schloss Ammelshain
Tagsüber strahlt die Sommersonne über die weiten Felder, über denen riesige Greifvögel kreisen. Das Sonnenlicht kämpft sich auch durch die dichten Baumwipfel des urtümlichen Waldes. Überall raschelt es, sodass sofort wilde Abenteuergeschichten aus Kindertagen im Kopf wiederbelebt werden. Sonnenstrahlen brechen sich an der türkis schimmernden Wasseroberfläche beeindruckender Steinbrüche aus vergangenen Zeiten.

Nachts leuchten die Sterne und wirken so nah, als ob man sie direkt vom schwarzen Nachthimmel pflücken könnte.

Hallo Landleben!

Freunde und Familie waren bestürzt, wie so ein leidenschaftlicher Großstädter überstürzt mitten ins Nirgendwo ziehen kann. Kein DSL, kein Supermarkt, bloß ein Bäcker, der mittags schließt. Ob man da denn nicht einsam sei? Und die Vorzüge der Stadt vermisse? All die Cafés, Kneipen, Veranstaltungen?

Wegen dieser Fragen nehme ich euch heute mit auf die Reise in mein neues Zuhause.

Ein Zuhause, in dem sich jeder Tag wie Urlaub anfühlt. In Wohlfühlklamotten laufe ich durch den Ort, werde an jeder Ecke freundlich gegrüßt und genieße den Sonnenschein, der in der Stadt durch hohe Häuserschluchten gar nicht bis unten durchdringt. Stundenlang spaziere ich auf immer neuen Wegen und entdecke täglich neue kleine Wunder und Wunderlichkeiten.

Hier kann man durchatmen. Man muss keine Rücksicht nehmen auf sich vorbei drängelnde Menschenmassen und klingelnde Straßenbahnen.

Geraten hier zwei aneinander, hilft aggressives Anpöbeln nicht weiter. Denn man sieht sich. Und zwar immer wieder. Also lieber gleich im Gespräch eine Lösung suchen. Aufeinander zugehen. Hier hilft eine Hand noch der anderen. Und klar bleibt keine Handlung unbemerkt. Als pubertierender Teenager ist das freilich nicht übermäßig reizvoll. Doch als Erwachsene fühlt man sich plötzlich als Teil einer Gemeinschaft. Man fühlt sich sicher aufgehoben. Selbst ein verloren geglaubter Schlüssel wird zurückgebracht. Hier kommt nichts und niemand weg. Dafür hat der Hund nun einen Fanclub und erhält sogar Liebesbriefe.

Dorfidylle?!

Das ist das Landleben: Hier verabredet man sich noch wie früher, man braucht keine umständlichen Facebookgruppen-Einladungen dafür. Einsam wird an so einem Ort nur derjenige, der sich für etwas Besseres hält und dem schon ein freundliches Hallo zu viel des Guten ist.

Und wie sollte hier Langeweile aufkommen? Bio-Öko-Landfeste, Osterfeuer, Feuerwehrfeste, Dorffeste, Konzerte, Open-Air-Theateraufführungen, Oldtimer-Treffen, Feuerwerke, Markttage etc. Irgendwo geht immer was.

Und was für ein Luxus ist es, in wenigen Minuten mit dem Rad gleich mehrere glasklare Badeseen zu erreichen, süße Dörfchen zu erkunden und uralte Burgen, Schlösser oder Kirchen zu besichtigen – ohne Aufwand, direkt mit dem Fahrrad von der Haustür aus! Joggen, tauchen, reiten, schwimmen, Fußball, turnen, zeichnen, Hängemattenschaukeln – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, sie wird vielmehr beflügelt. Und hey, in 30 Minuten könnte ich wieder im Großstadtgetümmel stecken, da braucht manch einer sogar innerhalb der Stadt länger…

Klar fluche ich über die miese Internetverbindung, die ist nämlich suboptimal für eine Online-Redakteurin. Bei Gewitter und Regen geht hier praktisch gar nichts mehr, dann bricht sogar das Mobilfunknetz weg. Festnetz gibt es gar nicht erst. Spielereien wie Bankautomat, Späti und Lieblingscafé vermisse ich durchaus. Doch dann strukturiert man sich eben neu. Kauft sich einen mannshohen Kühlschrank und hochwertigen Kaffee. Und gewinnt am Ende daran, weil man befreit ist von diesem „theoretisch könnte ich jetzt nur noch mal schnell…“.

Kommen Freunde zu Besuch, verweilen sie länger und wir genießen die Zeit bewusster. Mit strahlenden Augen und einem „Wir kommen wieder!“ auf den Lippen stehen sie dann wehmütig in der Tür.

Frei fühlen

In mir pulsiert weiter die Großstadt, doch das Landleben belebt mein persönliches Freitagsgefühl. Hier fühle ich mich frei. Bei jedem farbenprächtigen Sonnenuntergang, bei jedem selbstgepflückten Feldblumenstrauß, bei jeder friedlich dösenden Katze quietscht mein Herz vor Vergnügen. Ich fühle mich frei und unbeschwert. Ideen und Inspirationen leuchten in meinem Kopf und ich genieße die kleinen Details im Leben, die in der Stadt zu schnell unter die Räder kommen.

Keine Sorge, ihr müsst nicht gleich die Koffer packen und den Großstadtmief fluchtartig verlassen. Denn in diesem Freitagsblog gebe ich euch Woche für Woche ein Stückchen von diesem Freitagsgefühl ab. Ihr könnt ihn nun sogar abonnieren, so verpasst ihr keinen Beitrag mehr (siehe rechts).

Unter der Woche wird euer persönliches Freitagsgefühl blockiert von den alltäglichen Sorgen wie eine anstehende Master- oder Projektarbeit oder der Relaunch eurer Website? Dann könnt auch ihr jetzt befreit aufatmen, denn genau dabei kann euch die Freitagsgefühl Redaktion helfen und euch diese Sorgen abnehmen. Kommt einfach auf mich zu und fragt unverbindlich nach!

Ausflugstipp

Am 23.06.2017 findet genau in dieser Dorfidylle der Schlosslauf statt! Anschließend spielt eine Live-Band kostenlos im Schloßgarten. Kommt vorbei, atmet durch und genießt das Freitagsgefühl!

Alle Infos findet ihr auf dem Plakat (draufklicken und schon wirds lesbar) oder online auf der Website des Schlossclubs.

Alle News vom Dorfleben Ammelshain gibt es hier bei Facebook.

Time for time out

Work-Life-Balance im Selbstversuch

Die Freitagsgefühl Redaktion testet Work-Life-Balance und arbeitet am PoolFreitagsgefühl! Die Sonnenwärme lullt dich ein, der Windhauch streichelt deine bloßen Schultern. Deine nackten Füße laufen über warmen Stein und tauchen ein in das türkise Wasser des Pools. Dein Kopf? Ist leer. In dir drin ist nichts weiter als die reine Freude über den Moment und das Bedürfnis, tief durchzuatmen. Das ist das Freitagsgefühl.

Jeder von uns braucht mal eine Pause von dem sich ständig drehenden Gedankenkarussell. Damit ist nicht der Jahresurlaub gemeint, wo man sich unter Druck setzt, sich jetzt sofort bitteschön zu entspannen. Nein, es ist die Zeit gemeint, die man sich mal bewusst ausklinkt und sie für sich nimmt (nein, nicht für Haushalt oder Arzttermine…). Eine Zeit, in der man sich frei fühlt. In der man nicht von all der Verantwortung, Pflichten und ToDo’s erdrückt wird. Das ist nicht gleichzusetzen mit Urlaub. Das lässt sich in den Alltag einbauen. Sei es ein Waldspaziergang, Schwimmen oder im Café „Leute gucken“.

Die Freitagsgefühl Redaktion verfeuert mit Leidenschaft und Frohsinn all ihre Energie, um euch diesen kleinen Auszeiten näher zu bringen. Allerdings bleibt da die Sache mit dieser „Work-Life-Balance“ manchmal auf der Strecke. Nun ist es Zeit, nicht länger nur davon zu reden, sondern es tatsächlich auch mal auszuprobieren.

Darum gibt es diesmal keinen ausgefeilten Blogbeitrag, sondern einen schlichten Call-to-Action!

Nimm dir deine Auszeit! Im Großen wie im Kleinen!

Die Freitagsgefühl Redaktion testet das Leben als digitale Nomadin
Die Freitagsgefühl Redaktion macht es vor und lernt für eine Woche die Welt der digitalen Nomaden kennen. Mitten im Nirgendwo – über unbefestigte Schotterpisten – auf einer uralten mallorquinischen Finca klinkt die Redaktion sich aus. Arbeiten mit Laptop am Pool – geht das? Die Freitagsgefühl Redaktion probiert es für dich aus und wird dir davon berichten.

Vielleicht gönnst du dir ja eine kurze Auszeit und fragst dich mal: Wo willst du hin? Wie funktioniert das bei dir mit dieser Work-Life-Balance? Hast du so eine „Working Week“ selbst mal ausprobiert – wie ist es dir ergangen?

Über deine Meinung und deine Tipps freut sich die Freitagsgefühl Redaktion! 🙂

Hiermit ist der offizielle Blogbeitrag beendet. Wie? Du willst mit?

 

Dann steige gedanklich mit ein in den Flieger… 

(es folgt ein super privater Bericht von dem „Ich“ hinter der Freitagsgefühl Redaktion“)

Ab in den Süden und die Welt der digitalen Nomaden kennenlernen„So schnell wie ein Rennauto. Schneller, schneller!“, ertönt es hinter mir. Ein kleines Mädchen feuert die Turbinen an. Und siehe da, der tonnenschwere Blechbauch hebt ab. Vor der Luke leuchten die kleiner werdenden Rapsfelder und plötzlich muss ich grinsen. Ganz tief einatmen. „Oh wie schön die Erde aussieht!“. Das kleine Mädchen fliegt zum ersten Mal und freut sich über jede Wolke, durch die wir segeln.

In der Abflughalle lauerten zwei Sorten Menschen. Die Ernsten mit weißen gestärkten Hemden und die Bunten mit Kinderwägen und aufgeregt umherhüpfenden Kleinkindern. Oh welche Überraschung, wer nach Frankfurt und wer in die Sonne fliegt. Habe ich Glück?

Die Reihe teile ich mir mit dem wohl einzigen Anzugmenschen im gesamten Flieger. Vielleicht so alt wie mein kleiner Bruder, aber gefühlt einer der gaaanz Großen. Manschettenknöpfe, protzige Uhr und eine Sichtschutzfolie für seinen Laptop. Passt gut zu den zwei Smartphones und der überteuerten Cola-Light, die er sich natürlich bestellt. Auf mein gut gelauntes Hallo entgegnet er ein überhebliches Lächeln. Klar, ich trage Strohhut, korallenfarbenen Nagellack und muss in seinen Augen ein typischer Massentourist sein.

Auch ich musste beim Anblick der anderen Urlauber zunächst in mich hinein schmunzeln; stellte mir vor, wie sie eine Woche Hotel und Sonnenbrutzeln vor sich haben, sich abends an den vollen Buffetreihen vorbei schieben. Die totale Erholung. Für mich echt gar nicht. Ich bin ja vieeel cooler, weil ich zum Arbeiten auf die Insel fliege. Hui wie versnobt. Diese Überheblichkeit ist ätzend. Das merke ich gerade an meinem Sitznachbarn. Wie er da sitzt und sich gut fühlt, wie sein Anzug und sein Businessklimbim ihm als Schutzschild dienen.

Dabei sitzen wir alle mit dem gleichen Ziel im Flieger. Nur weil wir in unsere Laptops tippen, nutzen wir die Zeit nicht unbedingt effektiver. Sich freuen über die leuchtenden Felder, tief durchatmen und den Moment ganz bewusst genießen. Zu wissen, dass man sich diesen Platz hart erarbeitet hat. Lieber so, als alles als Nichtigkeiten herunterzuspielen und dabei sich doch nie so hundertprozentig eine Auszeit gönnen können.

Work-Life-Balance?!?

Freitagsgefühl bedeutet, sich Auszeiten für sich zu gönnen. Im Kleinen wie im Großen. Wie Social Media von der perfekten Work-Life-Balance überquillt! Tolle Tipps für tolle Auszeiten und permanent intstagramtaugliche Erlebnisse. Für viele scheint jeder Tag irgendwie super effektiv und zugleich total lifestyle zu sein. Supergesundes Frühstück und Yoga am Strand, teure Technik gepaart mit teuren Statussymbolen als Zeichen des Start-Up-Erfolgs. Scheinbar zufällige Schnappschüsse, die in Wahrheit oft stundenlang vorher minutiös drapiert werden. Das Leben der anderen wirkt so prallgefüllt mit Erfolg und Erlebnissen, da kommt das Eigene einem plötzlich so losermäßig vor. Bevor das Selbstmitleid ausbricht, lieber schnell den Beitrag „gestresst?“ von Anna Stressfrei lesen!

Allerdings: Im Vergleich mit den anderen justiert man sich neu. Vor allem in der schillernden Social-Media-Welt: Welche Tipps und Tools integriere ich in mein Leben? Welche rote Linie durchzieht meine Instagrambilder (in meinem Fall: keine!), wie kann ich mir meine Marke, mein Business und mein Marketing genauso professionell aufbauen wie DIE da im Bildschirm, die ständig bei Facebook & Co aufploppen?
Puh, vielleicht ist es wirklich an der Zeit für eine Auszeit. Distanz schaffen. Will ich wirklich moderne Still-Leben in rosé posten oder will ich nur die Likes steigen sehen? Schreibe ich mehr so, wie es gut ankommt oder bleibe ich authentisch, auch wenn ich dadurch nicht alle Strategien ausnutze, um mein Business optimal voranzutreiben?

Sind wir ehrlich: Ich bin nicht immer diszipliniert, ich bin nicht immer gut gelaunt und ich habe zu viele Nächte und Wochenenden der Arbeit gewidmet, statt mein eigenes Freitagsgefühl zu leben. Doch wo will ich überhaupt hin? Eigentlich will ich gar nicht so werden wie mein Anzugtyp neben mir. Er hält sich für bahnbrechend toll und erfolgreich und begießt das mit Cola-Light. Er gibt den perfekten Schein nach außen ab. Neben ihm fühle ich mich so klein und unbedeutend. Lese Mädchenromane statt Fachbücher und vermisse Hund und Freund, statt fleißig jede Minute im Flieger für die Arbeit zu nutzen. Aber hey? Vielleicht ist er nur ein armes Würstchen in einer Bankfiliale*** und wird einzig glücklich durch das Feiern seiner Statussymbole. Das muss anstrengend sein.
Ich hingegen bin frei und ich habe so viel Know-how und Professionalität in mir, dass es nicht unbedingt auch nach außen sichtbar sein muss. Ich bin mehr als nur mein Business. Ich bin auch das fröhliche Surfergirli, die bunten Nagellack liebt und entspannte Surfmugge zum Texten hört. Beide Seiten haben in meinem Leben Platz. Auch wenn das vielleicht meinen Social Media Durchbruch versaut. Und weil wir gerade so furchtbar authentisch sind:

Als Freitagsgefühl Redaktion plädiere ich immer so sehr für Auszeiten, Kopffreikriegen und mutig sein, seine Träume zu verwirklichen. Höchste Zeit dies selbst einmal zu tun! Darum sitzt die Freitagsgefühl Redaktion nun im Flieger. Vom letzten Geld spontan gebucht. Nicht zum Faulenzen, sondern um abgeschieden in einer Finca die Träume, Arbeitsweisen neu sortieren und sich zu befreien von dem alltäglichen Druck. Und natürlich – da bin ich denn doch zu sehr selbstständig – zum Abarbeiten von Projekten ohne die Ablenkungen des Alltags. Die Woche wird ein Selbstversuch: Mal ausbrechen aus dem stressigen Alltag und sich nicht zermalmen lassen von Routinen. Das Leben der digitalen Nomaden klingt verlockend, doch funktioniert das: Arbeiten am Pool?

Du möchtest wissen, wie das Experiment ausgeht? Dann lies dich doch nächste Woche wieder rein und hinterlasse solange deine Tipps und Tricks für mehr Work-Life-Balance 🙂

*** Das „arme Würstchen“ ist übrigens ein Münchner und „Unternehmensberater“ (sponsored by Papa), der zu einem Firmenjubiläum mal eben nach Spanien fliegt. Na klar…